25° Celsius. Bei Nacht. Der Ventilator ist auf mein Bett gerichtet und läuft volle Kanne. Bettdecke brauche ich nicht. Viel zu heiß. Zehn Tage lang. Tagsüber hat es weit über 30 Grad. Die einzige Abkühlung: die Klimaanlage im Reisebus, der uns zu manchen Aktionen und Sehenswürdigkeiten bringt. Da ich eher der Skandinavien-Typ bin, sehne ich mich nach kühlen und erholsamen Nächten. Auch die deutschen Sommernächte sind wohltuend.

Der Tau vom Hermon ist auch eine solche willkommene Abkühlung. Obwohl Jerusalem auf gut 750 m Meereshöhe liegt, kann es tagsüber sehr warm werden. Die Nächte im Hochsommer sind mit durchschnittlich 19° Celsius angenehm. Trotzdem tut es gut, morgens den Tau des 200 km entfernten und über 2800 m hohen Hermon auf dem trockenen Boden und den wenigen Pflanzen zu haben. Der Tau erfrischt, er ermöglicht Leben und macht das Leben in Jerusalem wesentlich angenehmer.

Es ist so wohltuend wie der Tau vom Hermon, der die Berge des Zion benetzt. Ja, dort schenkt der HERR seinen Segen: Er verheißt Leben bis in alle Zukunft.

Die Bibel. (BB)

Dieser Tau ist eine Segensgabe Gottes. Natürlich hat die Entstehung von Tau eine ganz natürliche Erklärung, aber letztlich ist man auch, was die Taubildung angeht, ganz von Gott abhängig. Im Alten Testament ist Segen oft an sichtbare Dinge geknüpft, Besitz, Nachkommen oder hier der Tau vom Hermon. Da es sich hier auch um einen Vergleich handelt (wie der Tau), ist es ein Hinweis auf die innige Gottesbeziehung, die nur auf dem Zion, dem Tempelberg, möglich war.

Im Neuen Testament drückt sich dieser Segen in einer Person aus, Jesus. So wohltuend wie der Tau vom Hermon, ist es, eine Beziehung zu Jesus zu haben. Jesus sagt von sich, dass er das lebendige Wasser ist. Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt (Joh 4,14). Das Wasser wird hier für eine geistliche Wahrheit bildhaft gebraucht. Wer an Jesus glaubt, wird keinen Lebensdurst mehr empfinden, weil dieser gestillt ist. In der Beziehung mit Jesus hat der Menschen Leben in Fülle (Joh 10,10), inklusive Ewigkeitsgewissheit.