Es gibt witzige Sprüche, die aber einen traurigen Kern haben. Dieser ist einer von ihnen: Folgt mir! Ich weiß auch nicht, wo es langgeht. Es gibt viele Weisheiten, denen wir vertrauen, weil wir Orientierung, Richtung und Halt suchen. Leider sind diese Weisheiten oft nichts anderes als Irrlehren, dabei meinen es die anderen gut. Du kannst alles schaffen, Hauptsache man ist gesund oder Glaub‘ an dich sind nur einige von ihnen.

Zu Jesu Zeiten verbreiteten die Pharisäer die Meinung, dass man durch Einhalten von Menschen gemachten Geboten, Gott ehren könne (Mt 15,8-9). Jesu Urteil über diese Irrlehrer war eindeutig und niederschmetternd:

Lasst sie reden! Sie wollen Blinde führen, dabei sind sie selber blind. Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen beide in die Grube.

Die Bibel. (BB)

Sie meinten, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Dabei haben sie nicht nur sich selbst, sondern auch die ins Unglück gestürzt, die ihnen Glauben schenkten. Sie waren geistlich blind! Und sie haben in ihrer eigenen Blindheit andere Blinde geführt. Die Katastrophe war vorprogrammiert!

Ist es heute anders? Menschen sind auf der Suche. Sie merken, dass (wenn sie ehrlich zu sich selbst sind) sie nichts im Griff haben. Klimawandel, Naturkatastrophen, Kriege und persönliche Dramen machen uns das immer wieder bewusst. Händeringend wird nach etwas gesucht, was Halt verspricht. Und dann kommen andere mit ihren Weisheiten, Ansichten und Überzeugungen daher, die verheißungsvoll und einleuchtend klingen, aber niemand helfen können, weil sie falsch sind! Blinde führen Blinde!

Die Bibel ist eindeutig. Der Mensch kann sich nicht selbst retten, sich selbst an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Das funktioniert nicht. Und wir wissen das! Aber trotzdem tun wir so, als ob das funktionieren würde. Man muss es eben hart genug daran arbeiten und es immer wieder versuchen, dann klappt das schon. Paulus, der vor seiner Begegnung mit Jesus selbst ein Pharisäer war (Apg 26,5), warnte alle Selbstgerechten: Ich bezeuge abermals einem jeden, der sich beschneiden lässt, dass er das ganze Gesetz zu tun schuldig ist (Gal 5,3). Ein Ding der Unmöglichkeit!

Deshalb dürfen wir in Jesus eine solche Freiheit genießen, weil wir wissen, dass er uns vor Gott gerecht macht (Gal 5,1). Wir leben versöhnt mit Gott (Röm 5,9-10).