Wie viele Tage habe ich noch zu leben? Diese Frage verursacht etwas Grummeln im Bauch. Der Gedanke an den eigenen Tod wird gerne weggeschoben. Aber positiver formuliert, muss ich mich schon fragen, was ich mit der restlichen Zeit mache, die mir noch zur Verfügung steht. Nütze ich den Tag sinnvoll oder verschwende ich die Zeit mit Langeweile?

David sieht das sehr realistisch. In Gottes Augen sind es nur wenige Tage, die ich auf der Erde bin. Im Vergleich zu Gottes Ewigkeit, ist meine Lebenszeit ein Nichts.

Sieh doch, nur eine Handvoll Tage hast du mir auf der Erde gegeben. Die Zeit, die mir zum Leben bleibt, ist vor dir so gut wie nichts. Nur ein Hauch ist der Mensch. Er steht mit leeren Händen da. Sela.

Die Bibel. (BB)

Aus der göttlichen Perspektive stimmt das. Es hilft mir auch, dass ich mich so wichtig nehme und mein Schaffen und Wirken in die richtige Perspektive setze. Es tut mir gut, mein Leben immer wieder aus seinem Blickwinkel zu betrachten.

Aus der menschlichen Perspektive habe ich aber Tage, Monate und Jahre geschenkt bekommen, die es gilt, zu gestalten. Ich kann es nach dem Motto machen: Alles rausholen was geht. Oder aber ich lebe in totaler Abhängigkeit zu Jesus. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass ich mein Leben ganz nach ihm ausrichten will, es zu seiner Ehre lebe. Was heißt das für meine Lebenszeit? Die Frage Wie viel Zeit bleibt mir noch? (Ps 39,5 | BB) ist eine gute Frage. Was mache ich mit meiner Zeit, die ich noch habe?

Beim Älterwerden merke ich, dass ich mich jetzt öfters frage, wie viel Zeit mir eigentlich noch bleibt. Zeit, um das Evangelium zu predigen, Zeit, um herumzureisen und Gemeinden zu dienen. Das hängt auch mit meiner physischen Kraft und der Gesundheit zusammen. Als junger Mensch dachte ich da nicht daran. Aber jetzt ist das anders. Gott hat mir einen bestimmten Zeitrahmen geschenkt, meine Energie und meine Gaben dazu zu verwenden, das Wichtigste zu tun: Zeuge für ihn zu sein. Das heißt nicht, dass ich nur ackern muss, sondern auch im Ausruhen kann ich Zeuge sein. In allem, was ich tue. Die Frage ist nur: Stelle ich mein ganzes Leben ihm zur Verfügung?