Die letzten Tage haben wir von den drei Erzvätern, Patriarchen, Israels gehört: Abraham, Isaak und Jakob. Ihnen hat Gott das Versprechen gegeben, dass er durch sie eine große Nation machen würde und diese Nation ein Segen für die Welt sein würde. Jetzt hören wir die Lebensgeschichte von Josef, dem Bindeglied zwischen der Familie Israel und dem Volk Israel.
Was hat sich da Gott nur für eine Familie und einzelne Personen herausgesucht? Wir haben schon von Jakob, dem Betrüger, gehört. Er hatte einen Lieblingssohn, Josef, was ja schön für den Lieblingssohn war, aber nicht so gut bei dessen Brüder ankam (1 Mose 37,3-4). Josef, ein 17-jähriger Teenie, war außerdem ziemlich arrogant. Er hatte Träume, dass seine Familie, Vater und Brüder, niederfallen und ihn anbeten würden (37,5-11). Diese Träume behielt er nicht für sich, sondern drückte es seinen Brüdern rein! Dass diese nicht positiv darauf reagieren würden, ist ja klar. Sie wurden ihm noch mehr feind (37,5.8) und wurden neidisch auf ihn (37,11). Sie wollten ihren Bruder um die Ecke bringen.
Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, dass sie ihn töteten,
Die Bibel. (LU84)
weil sie das mit den Träumen auf die Palme brachte. Sie verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten (37,28). Keiner aus der Familie hat sich gut verhalten, keiner hat gerecht gehandelt. Jakob bevorzugte einen Sohn. Josef verhielt sich nicht gut und seine Brüder auch nicht. Eine zerstrittene Familie. Chaos pur. Wenn man die Geschichte weiterverfolgt, belügen die Söhne den Vater und gaukeln ihm vor, dass ein wildes Tier Josef gerissen hätte (37,31-33). Lug und Trug. Wie der Vater, so der Sohn, genauer gesagt die Söhne.
Kann Gott mit so einer Familie arbeiten? Kann Gott durch mich wirken und handeln, obwohl ich vielleicht aus so einer Familie komme? Kann Gott mich mit meinen Macken und Kanten gebrauchen? Die Antwort auf alle diese Fragen ist Ja! Gott weiß, wie und wer ich bin. Er kennt meine Vergangenheit, auch die Familie, aus der ich komme. Gott weiß alles über mich. Deshalb hat er Jesus gesandt (Lk 19,10), meine Sünde und Vergangenheit ans Kreuz geheftet (Kol 2,14). Mit ihm kann ich weitergehen. Er verändert mich (Kol 1,27).