Viele von uns sind Angsthasen, wenn es darum geht, unseren Glauben an Jesus an Nichtchristen weiterzugeben. Vor allem Gläubige, die einen christlichen Background haben, scheinen sich schwertun. Ich gehöre auch dazu! Unvergesslich ist mir eine Szene, wo ein Bibelschüler in Koblenz, mit zwei wildfremden Frauen ein Gespräch über Jesus und den Glauben angefangen hat. Er war so jemand, der erst in seinen Zwanzigern eine Beziehung mit Jesus angefangen hatte. Ich als Theologe und Bibelschulleiter staunte nicht schlecht, um nicht zu sagen, es war sehr demütigend!
Damals, zu den Anfangszeiten der Gemeinde, waren die Umstände etwas andere. Sich zu seinem Glauben zu bekennen, bedeutete nicht, belächelt zu werden oder für altmodisch, naiv oder hinterwäldlerisch erklärt zu werden. Es bedeutet, für seinen Glauben zu leiden, eingesperrt (Apg 4,1-2), geschlagen (Apg 5,40), verfolgt (Apg 8,1) oder sogar umgebracht zu werden (Apg 7,57-60).
In unserem Text wurden die Apostel gefangengenommen, verhört, danach geschlagen und dann wieder freigelassen unter der Auflage, dass sie öffentlich nicht mehr über Jesus reden durften(Apg 5,18.27-28.40).
Als die Apostel daraufhin den jüdischen Rat verließen, waren sie froh gestimmt. Denn sie betrachteten es als Ehre, für den Namen von Jesus beschimpft und beleidigt zu werden.
Die Bibel. (BB)
Sie waren froh gestimmt! Gerade sind sie ausgepeitscht worden, nicht nur, dass das sehr schmerzhaft ist, sondern auch lebensgefährlich. Wie ist das möglich? Die Antwort finden wir in der zweiten Vershälfte: Sie betrachteten es als Ehre, für ihren Herrn und Heiland zu leiden. Die Elberfelder übersetzt: dass sie gewürdigt worden waren. Gewürdigt werden Menschen, die herausragendes geleistet haben, egal ob das jetzt das Bundesverdienstkreuz oder eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen ist. Aber gewürdigt werden, weil jemand bereit ist zu leiden?
Wer würdigt überhaupt? Gott würdigt (siehe folgende Übersetzungen von Apg 5,41: NeÜ, GN, HfA, NLB, NGÜ). Gott sieht seine Kinder, jedes Leiden für ihn. Er wird uns aufrichten, stärken, … Kraft verleihen und … Halt geben (1 Petr 5,10). Derjenige, der für Jesus leidet, sieht auch schon über die Leidenszeit hinaus: Freut euch vielmehr, dass ihr dadurch am Leiden von Christus Anteil habt. Denn dann könnt ihr auch vor Freude jubeln, wenn seine Herrlichkeit offenbar wird (1 Petr 4,13). Wir haben allen Grund, im Leiden für Jesus froh gestimmt zu sein!