Nach mehrtägigen Auswärtsdiensten freue ich mich, wieder zu Hause zu sein. Ich genieße es dann, an den eigenen Kühlschrank gehen oder im eigenen Bett schlafen zu können. Wenn man längere Zeit fort ist, schätzt das eigene Zuhause umso mehr.

Das Volk Israel war 70 Jahre weg! So lange dauerte die babylonische Gefangenschaft. Aber nach 70 Jahren war es endlich so weit. Sie durften zurück in ihr Land, in ihre Heimat. Was würden sie wohl als Erstes dort machen? Was haben sie all die Jahre am meisten vermisst? Sie alle hatten das Ziel (Esra 3,1),

den Altar für den Gott Israels wieder aufzubauen. Da machte sich Jeschua, der Sohn des Jozadak, ans Werk, gemeinsam mit seinen Brüdern, den Priestern. Auch Serubbabel, der Sohn des Schealtiel, wirkte mit, ebenfalls gemeinsam mit seinen Brüdern. Auf dem Altar wollten sie Brandopfer darbringen. Diese sind im Gesetzbuch des Mose vorgeschrieben, der ein Mann Gottes war.

Die Bibel. (BB)

Nach ihrer Rückkehr war der Wiederaufbau des Altars ihre erste Priorität. Der Tempel in Jerusalem war der einzige Ort in der Welt, wo das Volk ihrem Gott Jahwe begegnen konnten. Es war nur dort, wo Vergebung und Versöhnung mit Gott möglich war. Das war in Babylon unmöglich. Jedes Mal, wenn sie dort an den Tempel dachten, begannen sie zu weinen (Ps 137,1). Ihnen war nicht zum Singen zumute (Ps 137,2-3).

Jetzt waren sie endlich wieder zu Hause. Aber der Tempel war zerstört. Es würde Jahre dauern, ihn wieder aufzubauen. Also musste eine schnelle, vorläufige Lösung her. Sie bauten den Altar wieder auf. Das ermöglichte ihnen, wieder in Beziehung mit Gott zu kommen. Auf dem Altar wollten sie Brandopfer bringen. So brachten sie jeden Morgen und Abend, auch an den vorgeschriebenen Feiertagen, Brandopfer. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sie ihr gesamtes Leben, auf Gott ausrichten und ihm zur Verfügung stellen wollten.

Wie sehr sehne ich mich danach, ganz eng mit Jesus in Beziehung zu leben? Bin ich bereit, Jesus mein ganzes Leben zu seiner Verfügung zu stellen (Röm 12,1)? Israel musste es 70 Jahre lang erleben, was es heißt, von Gott getrennt leben zu müssen. Ist der Tod Jesu, der mir Vergebung brachte und die Beziehung zu Gott überhaupt erst ermöglichte (Hebr 10,20), selbstverständlich geworden?