Alarmierend ist eine repräsentative Umfrage des Splendid Research-Marktforschungsinstituts, die 2018 unter 1024 Deutschen gemacht wurde[1]. Auf die Frage: Zu welchen Menschen in ihrem Umfeld waren Sie gestern unehrlich, selbst wenn es zum Guten war? antworteten über 34 Prozent der Befragten, dass sie den eigenen Partner, beziehungsweise 33 Prozent die Arbeitskollegen belogen haben. Die Frage war nicht irgendwann oder im letzten Jahr, sondern gestern! Nach dieser Umfrage lügen 58 Prozent der Deutschen täglich.
Lügen und Unehrlichkeit gibt es auch im religiösen Bereich. Dies musste Gott schon damals seinem Volk vorwerfen.
Schlachtopfer, die Frevler darbringen, verabscheut der HERR. Doch das Gebet ehrlicher Leute gefällt ihm.
Die Bibel. (BB)
Nach außen hin war vieles sehr religiös. Das Volk brachte Schlachtopfer, so wie es von Gott vorgeschrieben war. Das Schlachtopfer wurde im Alten Testament vor allem mit dem Sünd- und Schuldopfer in Zusammenhang gebracht (1 Sam 3,14; Jer 17,26; 46,10). Sie waren notwendig, wenn jemand seine Sündhaftigkeit oder eine bestimmte Sünde vor Gott bringen und Versöhnung mit Gott wollte. Offensichtlich haben viele Juden das Schlachtopfer aus Tradition dargebracht. Gott verabscheut die aber. Wie kann Gott dies gefallen, wenn gleichzeitig gelogen und betrogen wird?
Ein Lebensstil der Unehrlichkeit wird nicht durch das Bringen eines Schlachtopfers vergeben. Nur wer ehrlich umkehrt und Buße tut, nur wer von Herzen betet, der sucht wirklich Versöhnung. Da bleibt es nicht bei einem gleichgültig eingehaltenen religiösen Ritual, sondern dort ist es aufrichtiges Bekennen mit ernst gemeinter Umkehr.
Es geht auch nicht um Beten. Wenn wir nur religiös und pflichtbewusst plappern, ist das für Gott so schlimm wie ein Schlachtopfer, das mit der falschen inneren Haltung gebracht wurde. Jesus erzählt ein Gleichnis von zwei Menschen, die zum Tempel gehen, um dort zu beten. Einer, ein Pharisäer, klopfte sich auf die Schultern und teilte Gott im Gebet mit, wie toll er sei (Lk 18,11-12). Der andere, ein Zöllner, stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig (Lk 18,23)! Jesus sagte über diesen: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus (Lk 18,14).
Der Zöllner war ehrlich. Das Gebet ehrlicher Leute gefällt ihm. Bin ich ehrlich vor Gott? Ich kann ihm eh nichts vormachen (1 Sam 16,7).
[1] Quelle: https://www.splendid-research.com/de/studien/studie-ehrlichkeit/