Stark angefangen und stark nachgelassen. Das kennt man von so manchem Talent, dem eine große Zukunft vorausgesagt wird. Wenn dann irgendwann vom ewigen Talent gesprochen wird, ist das die Andeutung, dass derjenige sein enormes Potential nie richtig ausgeschöpft hat.

Saul war ein Talent. Er hatte von Gott großes Potential verliehen bekommen. Er wurde von Gott als König ausgewählt (1 Sam 10,1) und der Anfang erschien äußert verheißungsvoll.

Als sich Saul umdrehte und von Samuel wegging, verwandelte ihn Gott in einen neuen Menschen. Noch am selben Tag trafen alle diese Zeichen ein.

Die Bibel. (BB)

Er wurde zu einem neuen Menschen, andere Übersetzungen haben: gab ihm Gott ein anderes Herz (LU84, ELB) oder verwandelte Gott sein Herz (SLT). Außerdem bekam er den Heiligen Geist (1 Sam 10,2). Äußerlich gab Saul auch einiges her. Gott schenkte ihm körperliche Größe. Er überragte alle anderen um einen Kopf (1 Sam 10,23). Die Voraussetzungen waren prima!

Er startete auch gut. Anfangs traf er alle Entscheidungen in Abhängigkeit von Gott und dessen Stellvertreter Samuel (1 Sam 11,7). Er wollte keinen Alleingang machen, sondern war sich seiner Hilfe von Gott bewusst.

Leider änderte sich das schnell. Er wollte nicht länger auf Gott und dessen Stellvertreter Samuel warten. Er opferte selbst, obwohl er das nicht durfte (1 Sam 13,8-9). Auch gehorchte er Gottes Anweisungen nicht (1 Sam 15,3.9). Stattdessen schob er immer die Schuld von sich weg, und schob sie auf das Volk (1 Sam 13,11; 15,15). Er wurde stolz, handelte eigenmächtig und die guten Voraussetzungen halfen ihm nichts mehr.

Es kam sogar so weit, dass Gott seinen Geist ihm wieder entzog und ihm stattdessen einen bösen Geist gab (1 Sam 16,14). Er verlor die Gunst seines Volkes (1 Sam 18,7), sein Königtum und am Ende beging er sogar Selbstmord (1 Sam 31,4).  Ein traurige Geschichte. Er hatte so gut begonnen. Er hatte so tolle Voraussetzungen, aber er blieb ein ewiges Talent, das am Ende scheiterte.

Das sollte mir ein Lehre sein. Wie kann ich so etwas verhindern? Indem ich mir meiner eigenen Hilflosigkeit immer bewusst bin und mich ganz von Jesus abhängig mache (Joh 15,5). Unabhängigkeit von Gott und der eigene Stolz dürfen in meinem Leben nie die Oberhand gewinnen (2 Kor 10,17).