Immer wieder erreichen mich Hiobsbotschaften. Massive Eheprobleme, wo ich es nicht vermutet hätte. Ein, durch einen medizinischen Notfall hervorgerufener, plötzlicher Tod eines jungen Mannes. Ein Gehirntumor wird bei einem Freund festgestellt. Es gibt viele schlimme Nachrichten, die mich sprachlos zurücklassen. Was soll ich schreiben oder sagen? Wie soll ich den anderen trösten? Ein wird schon wieder oder ein Kopf hoch helfen da wenig.
Paulus war selbst in großer Not, ja sogar Lebensgefahr. Irgendwas muss in der Provinz Asia (in der heutigen Westtürkei) vorgefallen sein, das weit über seine eigenen Kräfte hinausging (2 Kor 1,8). Er fürchtete sogar um sein Leben (2 Kor 1,9). Diese Lage war sicherlich nicht sehr angenehm. Paulus hätte sich gerne diese Situation erspart. Und hier und da kam ihm die Warum-Frage in den Kopf: Gott, warum lässt du das zu? Hatte er etwas falsch gemacht, und das ist jetzt die gerechte Strafe Gottes (vgl. Joh 9,1-2)? War er außerhalb des Willens Gottes, ungehorsam?
Aber genau darin hat er Gottes Gegenwart und Hilfe erlebt (2 Kor 1,10). Je mehr er erkennen musste, dass er an seine eigenen persönlichen Grenzen stößt, durfte er Gott Macht, Kraft und sein Handeln sehen. Er durfte erleben, was er geglaubt und gepredigt hatte. Er hatte die Ermutigung Gottes in dieser Situation erlebt.
Er ermutigt uns in all unserer Not. Und so können auch wir anderen Menschen in ihrer Not Mut machen. Wir selbst haben ja ebenso durch Gott Ermutigung erfahren.
Die Bibel. (BB)
Ich war schon zweimal wegen medizinischer Notfälle im Krankenhaus. Natürlich habe auch ich mir die Warum-Frage gestellt. Ich konnte Gottes anscheinendes Nichts-Tun nicht verstehen. Ich erinnere mich noch gut, an eine Situation im Krankenhaus, wo ich diese Erkenntnis von Gott bekommen habe: Das war für Jesus keine Überraschung. Er hat gewusst, dass ich diesen Notfall haben werde. Daraus folgerte ich: Dann soll es für mich auch keine Überraschung sein. Ich nahm die Situation so an, und war gespannt, wie Gott es gebrauchen würde. In allem wusste ich mich in ihm geborgen.
Kann es sein, dass meine eigene Not, für jemanden, der auch in einer Notlage ist, eine Hilfe und Ermutigung sein kann? Wie erlebte ich darin Gottes Reden und Handeln? Wen darf ich heute ermutigen?