Benutzt Gott Menschen, wie er will? Haben wir überhaupt eine Wahl? Können wir mitbestimmen? Wenn wir den folgenden Vers anschauen, bekommen wir den Eindruck, dass Gott macht, was er will. Der Mensch hat scheinbar keine eigene Wahl. Er ist lediglich eine Marionette, die fremdgesteuert wird und nur den Anschein erweckt, dass er selbstständig Entscheidungen trifft.
Aber der Herr ließ den Pharao nicht begreifen, sodass er die Israeliten nicht ziehen ließ.
Die Bibel. (BB)
Wir dürfen diesen Vers nicht aus dem Zusammenhang herausreißen. Wir müssen das gesamte Ereignis betrachten. Es geht um die zehn Plagen an Ägypten, hier speziell um die neunte Plage. Wenn wir die Reaktionen des Pharao über die gesamten zehn Plagen verfolgen, stellen wir fest: Bis zur fünften Plage ist es der Pharao, der sein Herz verstockte (Ex 7,13-14.22; 8,11.15.28; 9,7). Es war seine eigene Entscheidung. Erst ab der sechsten Plage merken wir eine Veränderung. Ab da heißt es überwiegend, ab der achten Plage ausschließlich: Der HERR verstockte das Herz des Pharao (Ex 9,12; 10,1.20.27; 11,10; 14,8). Pharao hatte von Gott einige Chancen zur Umkehr gehabt. Er hat aber keine wahrgenommen, obwohl der die Machttaten Gottes erlebt hatte. Irgendwann hatte er dann keine Möglichkeit der Umkehr mehr. Es war zu spät.
Natürlich wusste Gott schon im Voraus, wie sich der Pharao entscheiden würde (Ex 4,21; 7,3). Aber Gott hat nicht für Pharao entschieden. Er wusste es nur schon vorher, wie dieser sich entscheiden würde.
Was lernen wir daraus? 1. Wir sind keine Marionetten. Jeder von uns kann und muss selbst eine Entscheidung für oder gegen Gott treffen. Wir können dafür nicht Gott die Schuld in die Schuhe schieben. 2. Es gibt ein Zu spät! Das soll uns nicht Angst machen. Es soll uns aber deutlich machen, dass es spätestens mit unserem Tod zu spät ist, eine Entscheidung für Jesus zu treffen. Ich muss diese Beziehung mit ihm bewusst wählen, solange ich noch Zeit dafür habe. 3. Gott ist ein Gott der Chancen. Gott möchte, dass wir uns für eine Beziehung mit ihm entscheiden. Er tut alles dafür und wirbt für jeden Menschen. Er liebt uns und er hat auch dem Pharao mehrere Möglichkeiten zur Umkehr gegeben. Leider hat dieser abgelehnt.