Gefühlt geht es abwärts. Alles wird teurer, Arbeitsplätze werden gestrichen, viele Kinder müssen mit der Scheidung der Eltern klarkommen. Kriege, Naturkatastrophen, Klimawandel. Man könnte vieles noch aufzählen. Die fetten Jahre sind vorerst und vielleicht für immer vorbei.
Israel ging es gut. Sie feierten Feste, hatten gute Ernteerträge und schöne Häuser. Es lebte sich scheinbar ganz gut, auch ohne Gott. Aber der Schein trügt. Gott deutet durch seinen Propheten Amos die Zukunft an.
Darum müssen sie jetzt fortgehen, als Erste müssen sie in die Verbannung. Dann ist es aus und vorbei mit dem Feiern, mit dem Räkeln auf Polsterkissen.
(Amos 6,7)
Die Bibel. (BB)
Gott kündigt Verbannung an. Hier geht es zunächst um die Verbannung aus dem eigenen Land, dem eigenen Zuhause. Es ist aber auch ein Bild für die Verbannung aus Gottes Gegenwart. Das Gericht am Nordreich Israel, das danach so nie wieder existierte, ist auch ein Bild für das Gericht Gottes an den Menschen, die meinen, auch ganz gut ohne Gott leben zu können.
Es stimmt ja auch. Es lebt sich scheinbar gut ohne die Beziehung zu Gott. Asaf regt sich darüber mächtig auf. Er war neidisch auf die Angeber, als ich sah, wie gut es den Frevler ging (Ps 73,3 | BB). Luther übersetzt Frevler mit Gottlosen, was genauer ist, und die Sache ganz gut auf den Kopf trifft. Sie sind Gott losgeworden. Und es scheint auf den ersten Blick sogar zu funktionieren! Siehe, das sind die Gottlosen; die sind glücklich in der Welt und werden reich. (Ps 73,12). Sowas.
Das ist aber nur der erste Blick. Nachdem Asaf seinen ganzen Frust über die ungerechte Situation der Gottlosen bei Gott abgeladen hatte (Ps 73,4-12) bekommt er in der Gegenwart Gott, damals im Tempel (Ps 73,17), eine andere, die wahre Sicht auf die Dinge. Gott richtet jeden, der ohne ihn gelebt hat (Ps 73,18-19). Du bringst um alle, die dir die Treue brechen (Ps 73,27).
Dann ist es aus. Vorbei das Feiern, vorbei das Räkeln auf Polsterkissen. Was auf den ersten Blick attraktiv erscheint, entfaltet sich zum Supergau! Der Schein trügt.Deshalb kommt Asaf zu diesem Fazit: Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte (Ps 73,28). Ich will auf Jesus blicken, nicht auf den Wohlstand.