Falsche Frömmigkeit wird uns Christen oft vorgeworfen. Man ist hartherzig gegenüber anderen, aber man präsentiert sich fromm. Da geht man regelmäßig in die Gemeinde, aber der andere in seiner Not ist mir egal. Auch Gott gegenüber tun wir fromm und benehmen uns christlich, aber eigentlich ist das nur geheuchelt. Uns ist das oft gar nicht mehr bewusst, aber Gott sieht es.

Das war auch der Fall beim Volk Israel. Sie haben weiterhin Gott geopfert. Alles hat nach außen hin gut ausgesehen. Aber hinter der frommen Fassade pure gespielte Frömmigkeit. Damit komme ich vielleicht bei den anderen durch, aber Gott sieht es.

Nächstenliebe will ich, keine Schlachtopfer. Gott sollt ihr erkennen, nicht Opferfeste feiern.

Die Bibel. (BB)

Gott hatte Nächstenliebe geboten (Lev 19,18) aber zu Zeiten Hoseas hatten sich viele nicht daran orientiert. Sie scherten sich mehr um Gott (Hos 4,1), was einen katastrophalen Einfluss auf das Zusammenleben mit ihrem Mitmenschen hatte. Diebstähle, Morde, Hurerei, Betrug und Lügen waren an der Tagesordnung (Hos 6,8-10; 7,1.3). Aber man brachte Gott dennoch Tieropfer. Das gehörte schließlich dazu. Aber es war nur Tradition, nicht echte Umkehr. Gott will keine Schlachtopfer, sondern Nächstenliebe.

Und Gott will, dass sein Volk ihn erkennt. Sie sollten innige Gemeinschaft mit ihm haben und ihn immer besser kennen und lieben lernen. Wenn sie Umkehr andeuteten, war diese nur sehr oberflächlich und nach wenigen Tagen war nichts mehr davon zu sehen, Ihre Liebe war nur eine Wolke am Horizont, die sich ganz schnell wieder auflöst (Hos 6,1.4 | BB).

Wenn sein Volk von fehlender Gottes- und Nächstenliebe gekennzeichnet ist, mag er ihrer Schlachtopfer und Opferfeste nicht. Frommes Gesinge mag er nicht! Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! (Am 5,23). Es war alles nur Schein. Gott hasst dies.

Was sollte einen Christen kennzeichnen? Das Doppelgebot der Liebe (Mt 22,37-39), Gott lieben und den Nächsten lieben. Beides war beim Volk Israel nicht mehr der Fall. Wie sieht es damit bei mir aus? Praktiziere ich nur fromme Formen oder liebe ich Gott und den Nächsten? Sind mein Gottesdienst, meine Gebete und mein sonstiges christliches Handeln echt? Oder bin ich vielleicht in Jesu Augen ein Heuchler (Mt 23,23). Dann ist ernstgemeinte Buße dran!