Hiskia war ein guter König, keine Frage (2 Chr 32,11). Er hat den Götzendienst abgeschafft (2 Kön 18,22), er suchte Hilfe bei Gott als Assyrien Jerusalem einnehmen wollte (2 Kön 19,14-19), er suchte Versöhnung mit dem Nordreich und lud sie zum Passafest nach Jerusalem ein (2 Chr 30,1). Kurzum, er hatte Glauben an Gott und er lebte diesen Glauben auch.

Und doch, auch er war nicht fehlerfrei. Das liebe ich übrigens an der Bibel, dass sie Glaubenshelden auch ganz menschlich und fehlerhaft aufzeigt. Hiskia war sauer mit Gott, als dieser ihm durch den Propheten Jesaja ausrichten ließ, dass er an der aktuellen Krankheit sterben würde. Anstatt auf Gottes Ratschlag zu hören und seine letzten Angelegenheiten zu regeln (Jes 38,1), reagiert Hisika so:

Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum Herrn.

Die Bibel. (LU84)

Aus seinem Gebet und seinem Weinen wird klar, er will noch nicht sterben (Jes 38,3). Anstatt auf Gott zu hören, bittet er um Lebensverlängerung und Gott gewährt Hisikia seine Bitte und schenkt ihm weitere 15 Jahre Lebenszeit (Jes 38,5). Aber war das ein Gebet des Glaubens und Vertrauens auf Gott oder dachte er egoistisch nur an sich?

Ich denke Letzteres. Was geschah in diesen 15 Jahren? Zum einen kommt sein Sohn Manasse zur Welt. Dieser war zwölf, als sein Vater starb (2 Kön 20,21-21,1). Manasse war kein guter König. Über ihn heißt es, Manasse verführte sie, dass sie es ärger trieben als die Heiden (2 Kön 21,9). Er vergoss … sehr viel unschuldiges Blut (2 Kön 21,16). Mehr Negatives wäre über ihn zu sagen. Gott zog endgültig ein Urteil über die Nation, gerade auch wegen Manasse (2 Kön 24,3-4).

Zum anderen zeigt er aus Stolz den Gesandten aus Babylon alles, was er besaß (Jes 39,1-4). Daraufhin prophezeit ihm Gott durch Jesaja die Babylonische Gefangenschaft. Wie reagiert Hiskia darauf? Das Wort des Herrn ist gut, das du sagst. Denn er dachte: Es wird doch Friede und Sicherheit sein, solange ich lebe (Jes 39,8). Er denkt in diesem Moment nur an sich. Hauptsache, es trifft mich nicht!

Obwohl mir der Glaube an Jesus wichtig ist, habe ich auch manchmal so egoistische Gedanken. Gut, dass Jesus auch für diese gestorben ist (Kol 2,14). Ich lebe aus der Vergebung!