Man hört immer wieder von geistlichen Leitern, die im Laufe der Jahre aus ihrem Dienst ausscheiden mussten, weil sie in schwere Sünde verfallen sind. Sie sind verschiedenen Verlockungen, gerade auch im Bereich des Geldes oder der Sexualität, erlegen und mussten einen hohen Preis dafür bezahlen.

Als Gemeindeleiter, Missionar oder Gemeindemitarbeiter muss man sich besonders schützen, um nicht zu sündigen oder falschen Anschuldigungen zu erliegen. Das fängt bei der Seelsorge eines Mannes mit einer Frau an und hört bei dem Umgang mit dem von der Gemeinde anvertrauten Geld auf. Es gibt so viele Stolperfallen.

Der Autor dieses Psalms war sich dessen auch bewusst. Interessanterweise spricht er genau dieses Problems in Zusammenhang mit dem älter werden an.

Jetzt, wo ich alt bin, lass mich nicht fallen! Jetzt, wo meine Kräfte abnehmen, lass mich nicht im Stich!

Die Bibel. (BB)

Seine Sorge ist klar, nämlich die Angst gerade im Alter von Gott abzufallen. Je mehr Verantwortung man hat, je mehr man als Leiter einer Aufgabe in der Gemeinde vorangeht, desto größer sollte man auf die Angriffe und Versuchungen des Teufels vorbereitet sein. Er will einen zu Fall bringen und den Dienst zu Nichte machen. Dazu gebraucht er oft auch Menschen, die einem Böses wollen. Dessen ist sich der Psalmist sehr bewusst: Denn meine Feinde reden über mich, und die auf mich lauern, beraten sich miteinander (Ps 71,10).

Die Wachsamkeit gilt natürlich uns allen, egal welche Verantwortung wir in der Gemeinde haben. Es stimmt aber auch, dass sich die Pastoren, Missionare, Freizeitheimleiter, Lehrer und Mitarbeiter der Gemeinde, im Besonderen vorbereiten und wappnen müssen. Nehemia, den seine Feinde auf verschiedene Arten und Weisen diskreditieren und sogar umbringen wollten, war darauf vorbereitet und erkannte die bösartigen Absichten und reagierte entsprechend (Neh 3,33-4,17; 6,1-19).

Wie kann ich vorbereitet sein? Ich kenne meine Bibel, und somit auch die Taktiken des Satans, der mich aus der Bahn werfen möchte. Ich befolge Grenzen, wie zum Beispiel, dass ich eine Person des anderen Geschlechts nach dem ersten Gespräch nicht weiter seelsorgerlich betreue, sondern sie an eine andere Person gleichen Geschlechts, verweise. Ich habe gute geistliche Begleiter, denen ich Rechenschaft schuldig bin. Ich beauftrage Menschen, für mich zu beten. Und ich bete selbst, wie der Autor dieses Psalms es tut.