Endlich ist das Buch Richter zu Ende. Gottlosigkeit, Götzendienst, Mord und Totschlag, Sünde und Unterdrückung durch andere Nationen hat die Geschichte Israels in dieser Zeit bestimmt. Endlich begegnet uns im Buch Rut eine schöne Liebesgeschichte. Nach all dem Chaos und Negativem, endlich etwas Positives. Im Spaß sage ich oft: Richter ist für die Jungen-Jungschar geeignet, Rut dagegen für die Mädchen-Jungschar!
Ja, das Buch Richter ist zwar zu Ende, aber nicht die Zeit der Richter! Rut handelt mitten in, wahrscheinlich gegen Ende, der Richterzeit.
Es war zu der Zeit, als Richter in Israel regierten. Wieder einmal herrschte Hunger im Land. Da verließ ein Mann die Stadt Betlehem in Juda. Er wollte mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen eine Zeit lang im Land Moab leben.
(Rut 1,1)
Die Bibel. (BB)
War die Richterzeit von viel Gottlosigkeit geprägt, begegnen uns im Buch Rut zwei Personen, die in Beziehung mit Gott lebten. Rut und Boas lebten so, wie Gott es wollte. Die verwitwete Rut, obwohl sie eine Moabiterin, und damit eine Ausländerin war (Rut 1,4-5), ehrte ihre ebenfalls verwitwete Schwiegermutter Noomi. Sie begleitete sie in ihre Heimat und versorgte sie aufopferungsvoll (Rut 1,16; 2,2.7). Boas, hielt sich an Gottes Gebote (Rut 2,3; 4,9-10). Er befolgte das Gesetz der Nachlese (Lev 19,9) und der Schwagerehe (Dtn 25,5).
Aber es war immer noch zu der Zeit, als Richter in Israel regierten. Die beiden lebten also in einer sehr gottlosen Welt. Sie beschlossen aber, jeder für sich, Gott zu ehren und so zu leben, wie er es will. Sie stellten ihr Leben Gott komplett zur Verfügung und vertrautem ihm, dass er sie versorgen würde. Und das tat er! Nicht nur das Rut und ihre Schwiegermutter Naomi etwas zu essen hatten, sondern Rut heiratete wieder und fand einen großartigen Ehemann. Boas wurde für seine Treue mit Äckern und Bediensteten beschenkt, und später dann mit einer großartigen Ehefrau. Beide durften sich über die Geburt ihres Kindes freuen. So segnete Gott ihre Treue zu ihm. Und das inmitten einer gottlosen Zeit.
Segen im Alten Testament hat oft mit Besitz und Nachkommenschaft zu tun. Im Neuen Testament wird dieser Segen dagegen zum geistlichen Segen (Eph 1,3). Durch Jesus bin ich reich beschenkt, gesegnet durch ein erfülltes und ewiges Leben.