Das Leben als Christ fühlt sich manchmal so an, als ob unsere Lage hoffnungslos sei. Es ist wie in einem Fußballspiel, wo der Gegner drei Klassen höher spielt, unser Team nur noch zu zehnt auf dem Platz steht, es bereits nach Ende der ersten Halbzeit 0:8 steht, und wir dem Gegner weit hinterherrennen, weil unsere Kraft am Ende ist. Es ist aussichtslos. Das Spiel kann man nicht mehr gewinnen.

So eine Klatsche musste gerade das Volk Israel einstecken. Das einst so herrliche Königreich, hatte eine Spaltung in Nord- und Südreich hinter sich. Außerdem ging es politisch, ökonomisch und religiös immer mehr bergab. Die Talfahrt war gefühlt gar nicht mehr aufzuhalten. Das Nordreich Israel existierte schon 136 Jahre lang nicht mehr. Es war von den Assyrern eingenommen, und zur Zeit dieser Prophezeiung (Hes 32,17) war Nebukadnezar kurz vor der Eroberung Jerusalems und damit vor dem Sieg über das Südreich Juda. Alles zerfiel, alles war hoffnungslos.

Und inmitten dieser hoffnungslosen Situation spricht Gott. Er lässt durch seinen Propheten Hesekiel ausrichten:

Dort sind die kriegerischen Horden von Elam. Ihre Gräber liegen ringsum. Sie alle wurden erschlagen, sind gefallen durch das Schwert. Als Unbeschnittene sind sie hinabgestiegen in die Unterwelt. Einst verbreiteten sie Schrecken im Land der Lebenden. Nun müssen sie ihre Schande ertragen zusammen mit denen, die in die Grube gesunken sind.

Die Bibel. (BB)

Es geht hier nicht nur um den Untergang von Elam, sondern in diesem Kapitel wird auf ähnliche Weise, der Untergang von Ägypten (Hes 32,18), Assur (Hes 32,22), Meschech und Tubal (Hes 32,26), von Edom (Hes 32,29), alle Fürsten des Nordens und alle Sidonier (Hes 32,30) prophezeit. Es handelt sich um die Feinde Israels. Gott hat ihr Schicksal schon beschlossen, auch wenn sie im Moment sich noch lustig machen über Gottes Volk.

Wir haben erst die erste Halbzeit. Noch ist das Fußballspiel nicht aus. Erst, wenn abgepfiffen wird, steht der Sieger fest. Auch wenn wir Christen in unserer Gesellschaft vielleicht immer mehr an den Rand gedrängt werden, so gilt doch: Gott kämpft und siegt für uns. Wir gehen nicht auf unser Ende, sondern auf unsere Vollendung zu (Offb 21,3-4). So unrealistisch das klingen mag, so real ist das die Wirklichkeit bei Gott. Also, weiterspielen!