Für viele Menschen lebt es sich sehr gut, auch ohne Gott. Sie vermissen nichts, sie sind glücklich und ihnen gelingt fast alles. Man könnte meinen, dass es gar nicht so schlimm sei, ohne Gott zu leben.

Das Volk Israel, gerade dessen Könige, hatten sich auch von Gott abgewandt. Sie empfanden es gar nicht als schlimm, sie gingen ihren eigenen Weg. Sie schlugen Gottes Warnungen in den Wind. Sie wollten es nicht glauben. Aber Gott machte dann wahr, was er ihnen angedroht hatte. Er vollzog tatsächlich das Gericht an dem Volk, an dessen Könige und an der Hauptstadt Jerusalem. Nach der Zerstörung durch Babylon ist die Stadt in Schutt und Asche. Der Tempel ist zerstört, die Mauern eingerissen, der Königspalast und die Prachtbauten der Stadt sind geplündert und eingerissen. Nur ein paar Alte und Schwache bleiben zurück. Selbst von Gott geweihten, manche Vornehmen und ehemalige Fürsten wird berichtet:

Jetzt aber sind sie so schwarz wie Ruß. Auf den Straßen erkennt man sie nicht mehr. Ihre Haut klebt nur noch an den Knochen, ausgedörrt wie ein Stück Holz.

Die Bibel. (BB)

Jeremia beschreibt den Zustand der einstigen Elite, die nach dem Gericht Gottes, in der zerstörten Stadt zurückbleiben. Es ist jämmerlich und bedrückend. Der Zustand der Zurückgelassenen war unermesslich schlimm, was folgender Vers verdeutlicht: Es haben die barmherzigsten Frauen ihre Kinder selbst kochen müssen, damit sie zu essen hatten in dem Jammer der Tochter meines Volks (Klgl 4,10). Man kann sich das gar nicht vorstellen, dass Mütter ihre eigenen Kinder essen.

Aber das verdeutlicht, wie es ist, das Gericht Gottes erfahren zu müssen. Gottes eigenes Volk musste das erleben. Es mag Menschen, die jetzt ohne Gott leben, sehr gut ergehen. Sie leben in Saus und Braus, alles scheint ihnen zu gelingen, sie leiden keine Not und können sich alle Wünsche erfüllen. Doch spätestens im Gericht Gottes müssen sie erfahren, was es heißt, Gott abzulehnen und ein Leben, ohne ihn zu leben. Im Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus kommt dies zum Ausdruck (Lk 16,24-26). Wer ohne Gott lebt, wird spätestens im Gericht sagen: ich leide Pein in diesen Flammen. Noch ist Zeit zur Umkehr. Gott hat dies in Jesus möglich gemacht. Kehre um und glaube an ihn.