Jeremia hatte dem Volk keine mutmachende Botschaft zu überbringen. Es ist aus mit Juda! Ihr Ungehorsam bringt sie in Gefangenschaft. Und dann haben wir Kapitel 30 bis 32, die ganz anders sind. Mutmachende Kapitel, in die Zukunft blickende Verse. Gott spendet dem Volk durch Jeremia Trost.
Gott hatte ihnen am Berg Sinai einen Bund gegeben, der an Bedingungen geknüpft war: Halte, was ich dir heute gebiete (2 Mose 34,11). Wenn… (5 Mose 11,26-28). Diese Gesetze Gottes spiegeln auch den Charakter Gottes wider. So ist Gott. So sollten sie als sein Volk auch sein. Aber Israel hatte immer wieder versagt, immer wieder ihr eigenes Ding gemacht. Gott hat es als halsstarriges Volk bezeichnet (2 Mose 34,9). Das Volk hatte immer wieder versagt, deshalb versprach Gott dem Volk einen neuen Bund, nicht wie der Bund am Sinai,
sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein.
Die Bibel. (LU84)
Die Zürcher Bibel übersetzt den zweiten Teil so: Meine Weisung habe ich in ihre Mitte gegeben, und in ihr Herz werde ich sie ihnen schreiben. Und ich werde ihnen Gott sein, und sie, sie werden mir Volk sein. Weil Gott von der Schwachheit und dem Versagen des Volkes, und letztlich aller Menschen, weiß, macht er jetzt klar: Ich habe gegeben, ich werde schreiben, ich werde ihnen Gott sein. Es ist Gott, der macht, nicht der Mensch.
Deswegen hat Major I. Thomas mal gesagt: Das Christsein ist nicht leicht, das Christsein ist nicht schwer, das Christsein ist unmöglich! Nur Jesus Christus kann das christliche Leben in uns leben. Nur Jesus hat als einziger Mensch das Gesetz erfüllt (Mt 5,17). Jetzt lebt er durch seinen Heiligen Geist in uns und wirkt die Werke, die wir aus uns heraus gar nie schaffen können. Wir sind nicht mehr Sklaven, sondern Gottes Kinder (Gal 4,4-7).
Das ist doch eine tröstliche Zusage, und wir sollen diesen Trost nicht nur für uns als Gewissheit nehmen, sondern wir sollen diesen Trost, diese Mut machende Botschaft, auch anderen weitergeben (2 Kor 1,3-4).