Die Warum-Frage hat jeder schon gestellt. Lange Zeit dachte ich, dass ein Christ die Frage Warum lässt Gott das zu? nicht stellen dürfe. Es wäre besser nach dem Weshalb zu fragen, also was bezweckt Gott damit. In der Zwischenzeit habe ich lernen dürfen: Es ist okay die Warum-Frage zu stellen. Hiob hat das, als ein Gläubiger unter vielen, auch gemacht.
Warum lässt er die Sonne scheinen für den, der vom Leid geplagt ist? Warum schenkt er Leben den Menschen, die im Herzen völlig verzweifelt sind?
Die Bibel. (BB)
Hiob hatte seine Kinder, seinen Reichtum und seine Gesundheit verloren. Es ist so menschlich und auch verständlich, dass er deshalb 17-mal die Warum-Frage stellt. Warum bin ich nicht gestorben bei meiner Geburt? Warum bin ich nicht umgekommen, als ich aus dem Mutterleib kam? Warum hat man mich auf den Schoß genommen? Warum trank ich an der Mutterbrust? Warum bin ich das Ziel deiner Angriffe? Falle ich dir denn so sehr zur Last? Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind? um nur einige zu nennen (Ijob 3,11-12; 7,20; 13,24).
Gott richtet ihn nicht, ganz im Gegenteil zu seinen drei Freunden, denen er sagt: Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob (Ijob 42,7). Er nennt Hiob nach dessen Warum-Fragen sogar viermal meinen Knecht (Ijob 42,7-8). Und Gott segnet ihn großzügig mit Kindern und Reichtum, und er gibt ihm Gesundheit, ein langes und erfülltes Leben (Ijob 42,10.12-13.16-17).
Übrigens hat ihm Gott nie das Weshalb erklärt, sondern ihm seine Größe, Macht und Schöpferkraft gezeigt (Ijob 38-39; 40,7-41,6). Es genügt, zu wissen, dass Gott alles unter Kontrolle und im Griff hat.
Gott hält meine Warum-Fragen aus. Ich darf sie ihm stellen. Er beantwortet mir das Warum vielleicht auch nicht, aber er zeigt mir immer seine Größe, Macht, Zuverlässigkeit. Wie ein Kind mit allen seinen Fragen zum Vater kommt, darf ich auch zu meinem himmlischen Vater kommen. Er weist mich mit meinem Warum nicht ab, sondern nimmt mich in seiner Liebe in den Arm, hält mich ganz fest und tröstet mich. Ich darf dann erkennen, mein Papa ist der Größte!