Das Schwarzbuch deckt jedes Jahr Steuerverschwendungen auf, die Bund und Länder zu verantworten haben. Millionen Euros an Steuereinnahmen werden in den Sand gesetzt. Anstatt das Geld sinnlos zu verschwenden, könnte man viel Sinnvolles damit finanzieren.
Auch im christlichen Bereich wird viel verschwendet. Viel Geld und Energie werden in manches Projekt und manche Aufgabe investiert, wo man sich fragen muss, ob es das wert war. Aber das zu entscheiden ist gar nicht so einfach. Wie machen wir das? Es tut uns gut, dabei auf Jesus zu hören.
Jesus ist in Betanien bei Lazarus, Marta und Maria, zu Gast. Plötzlich packt Maria ihr teures Nardenöl aus und vergießt es großzügig auf Jesu Füßen (Joh 12,3). Bei Nardenöl handelte es sich um ein Parfüm, das aus den Wurzeln der Narde, einem Krautgewächs aus dem Himalaya, hergestellt wurde. Die Entfernung von 5000 Kilometern zwischen Himalaya und Betanien lässt schon erahnen: es war teuer! Judas bestätigt das. Nach seiner Schätzung hatte es einen Wert von 300 Silberstücken, das entsprach 300 Tageseinkommen eines Arbeiters!
Für Judas war die reine Verschwendung! Auch wenn er falsche Motive hatte (Joh 12,6), ist dennoch seine Frage berechtigt, oder? »Warum hat man dieses Salböl nicht für 300 Silberstücke verkauft und das Geld den Armen gegeben (Joh 12,5)?« Man hätte so viel Sinnvolles mit diesem Geld anfangen können. Man hätte so viel sozial Gutes tun können, den Nöten der Menschen begegnen. Jesus Antwort verwundert:
Arme wird es immer bei euch geben. Aber mich habt ihr nicht für immer bei euch.
Die Bibel. (BB)
Jesus, der so vielen Armen, Kranken und sozial Schwachen geholfen hatte, gibt eine unerwartete Antwort. Warum reagiert er so? Jesus sind die Armen nicht egal, aber es gibt jetzt wichtigeres. Maria hatte das erkannt. Sie salbt Jesus schon für sein Begräbnis (Joh 12,7). Erst durch sein Sterben wird allen Armen dieser Welt geholfen, denjenigen die geistlich arm sind (Mt 5,3). Er hilft allen Menschen und deshalb ehrt Maria Jesus. Das ist das Wichtigste!
Bei allem sozialen Engagement, bei allem Helfen muss immer Jesus im Mittelpunkt stehen. Er ist das Wichtigste, das Zentrum unseres Glaubens. Wir können nur vereinzelt und zeitlich helfen, Jesus dagegen will allen und ewig helfen. Ihn zu ehren ist keine Verschwendung, sondern echte Hingabe!
