Auszeiten sind enorm wichtig. Bei allen Verpflichtungen und Aufgaben, bei allen privaten Ereignissen und den Ablenkungen der digitalen Welt, ist es umso wichtiger Mal abzuschalten. Unser Körper und unsere Seele brauchen das. Als Christen brauchen wir auch von Zeit zu Zeit eine geistliche Auszeit. Wir nennen das dann Gebetstag oder Tag der Stille. Das ist eine gute geistliche Angewohnheit, die wir regelmäßig in unseren Alltag einbauen sollten.
Paulus macht es uns vor. Bei seinen Aufgaben und Verantwortungen, bei all dem Reisestress, den persönlichen Erlebnissen und den Geschichten, die er von anderen hörte, braucht er diese Auszeit. Mal wieder zur Ruhe kommen, sich auf Gott ausrichten, zurückblicken, auf das, was alles geschehen ist, überlegen, was in Zukunft dran ist, beten, Bibel lesen.
Wir aber zogen voraus zum Schiff und fuhren nach Assos und wollten dort Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es so befohlen, weil er selbst zu Fuß gehen wollte.
Die Bibel. (LU84)
Paulus schickt Lukas und die anderen Begleiter per Schiff vor, um alleine den Weg von Troas nach Assos zu gehen. Das waren 30 Kilometer Luftlinie, zu Fuß waren es dann vielleicht 40 Kilometer. Das Schiff musste aber 60 Kilometer um die Landzunge herumfahren, benötigte wahrscheinlich fast so lange. Ideal, um für sich zu sein.
Paulus hatte jede Menge zu verarbeiten. Da war sein langer Dienst in Ephesus, die Menschen, die er kennengelernt und liebgewonnen (Apg 19,1-22) und die Widerstände, die er dort erlebt hatte (Apg 19,23-20,1). Danach ging es für drei Monate nach Mazedonien und Achaja, dem heutigen Griechenland, um die Gemeinden dort zu besuchen (Apg 20,1-2). Verfolgung trieb ihn dann auf den Weg zurück Richtung Heimat (Apg 20,3). In Troas machte er Halt und erlebte dort auch einiges (Apg 20,6-12). Zudem kamen die Gedanken in eine ungewisse Zukunft. Der Heilige Geist hatte ihm schon klargemacht, dass Verfolgung und Gefängnis auf ihn warteten (Apg 20,23). Aber wie wird das konkret aussehen? Es gab also vieles mit Gott zu bereden.
Solche Auszeiten sind wichtig. Je mehr man im Hamsterrad des Alltags gefangen ist, je schneller dieses Rad läuft, umso wichtiger ist es, alles mit Gott in Ruhe zu besprechen, zu reflektieren und zu ihm zu beten. Hast du einen solchen Tag der Stille in nächster Zeit geplant?