Manchmal haben wir Christen eine lange Leitung. So auch die Gemeinde in Jerusalem. Gott hatte sie ganz sachte und behutsam auf eine Tatsache aufmerksam gemacht, die er ihnen schon 1500 Jahre zuvor in Abraham angedeutet hatte, nämlich dass durch die Juden ein Segen für alle Völker der Welt ausgehen wird (1 Mose 12,3). Gott verwirklicht nur, was er schon längst versprochen hatte. Die Heiden werden durch den Messias die Umkehr finden.
Als sie das hörten, schwiegen sie still und lobten Gott und sprachen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt!
Die Bibel. (LU84)
Die Christen in Jerusalem konnten es lange Zeit schlichtweg nicht fassen, dass Gott nicht nur sie im Blick hatte. Es bedurfte eine lange Zeit der Überzeugung, die circa 15 Jahre von der Ausgießung des Heiligen Geistes bis zur ersten rein heidnischen Gemeinde in Antiochia (Apg 11,19-26) gedauert hatte. Es war schon eine Art Quantensprung, dass Samariter, sozusagen Halbjuden, zum Glauben an Jesus finden könnten (Apg 8,4-17). Nachdem dann ein zum Judentum übergetretenen Heide, ein Proselyt, sich zu Jesus bekehrt hatte (Apg 8,26-40), kommt jetzt ein reiner Heide und sein Haus, auch wenn er gottesfürchtig war, zum Glauben (Apg 10,1-48).
Für Gott war das kein Problem, aber für die jüdischen Christen in Jerusalem. Als sie mitbekamen, dass Heiden den Glauben an Jesus angenommen hatten und Petrus sogar ins Haus eines Heiden gegangen war, gab es Streit (Apg 11,1-3). Petrus musste sich verteidigen und alles in Ruhe erklären: seine Vision mit den unreinen Tieren (Apg 11,5-10), das gleichzeitige Kommen der abgesandten Soldaten, sein Mitgehen und Mitnehmen von sechs Zeugen (Apg 11,11-13), die Vision, die der römische Hauptmann Kornelius gehabt hatte (Apg 11,13-14) und das Kommen des Heiligen Geistes auf die versammelten Heiden (Apg 11,15-17). Jetzt hatten sie es endlich begriffen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben führt! Eine gute Einsicht, denn kurz darauf kommen eine Menge Heiden in Antiochia zum Glauben. Dort entsteht die erste heidnische Gemeinde.
Manchmal passiert das uns auch. Wir schieben Leute in eine Schublade und denken, dass die niemals die Umkehr zu Jesus finden können und werden. Aber wie wir gesehen haben: Bei Gott ist alles möglich (Mk 10,27). Deshalb, bete weiter für die Ungläubigen in deinem Bekanntenkreis!