Forsche und studiere ich gerne im Wort Gottes? Ist mir die Bibel vertraut oder ist es ein Buch mit sieben Siegeln. Warum lohnt es sich, die Bibel zu lesen?

Esra war hauptberuflicher Theologe, so würden wir es heute sagen. Es war aber nicht nur sein Beruf, sondern er wollte Gottes Wort lesen. Es heißt über ihn:

Denn Esra richtete sein Herz darauf, das Gesetz des Herrn zu erforschen und danach zu tun und Gebote und Rechte in Israel zu lehren.

Die Bibel. (LU84)

Ein dreifaches scheint ihm dabei sehr wichtig gewesen zu sein: 1. Er wollte das Wort Gottes erforschen. Er las es nicht einfach so runter, sondern er erforschte es. In dem hebräischen Wort steckt auch das Suchen. Er sucht nach Wahrheiten im Wort Gottes. Wichtig dabei ist, dass das Wort Gottes nicht nur die Wahrheit enthält, sondern die Wahrheit ist (Joh 17,17). Was Gott in seinem Wort sagt, das gilt es zu entdecken, zu suchen und zu finden. Es geht ihm aber nicht rein um die Erkenntnis der Wahrheit, sondern um das Umsetzten dieser Wahrheit. 2. Er wollte gemäß dem Wort Gottes leben. Das ganze Wissen bleibt nur Information, wenn sie nicht im Leben praktiziert und umgesetzt wird. Esra ist es wichtig, diese Wahrheit, die er erforscht, gesucht und entdeckt hat, auch in seinem Leben umzusetzen. Er ist überzeugt, dass das Ausleben dieser Wahrheit, das Beste ist, was ihm passieren kann (Joh 8,32). 3. Er wollte das Wort Gottes weitersagen. Er will diese frohe Botschaft nicht nur für sich behalten, sondern sie weitersagen. Er hatte natürlich das Volk Israel im Blick, dem Gott einen Neuanfang ermöglichte.

Welche Rolle spielt die Bibel in meinem Alltag? Lese ich sie überhaupt? Warum? Als frommer Ritus oder weil ich weiß, dass es mir guttut, mein Leben daran auszurichten? Gebe ich diese Wahrheit auch andere Leute weiter? Wenn nicht, was hindert mich daran? Ein ganz praktischer Vorschlag: Warum schnappe ich mir nicht ein paar jüngere Leute im Glauben und treffe mich einmal die Woche, um mich mit ihnen über das in der vergangenen Woche Gelesene auszutauschen? Dafür benötige ich keinen organisierten Kreis in der Gemeinde, keine Erlaubnis der Ältesten. Ich kann das jederzeit in meinen eigenen vier Wänden tun.