Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. So lautet ein gängiges Sprichwort. Es bedeutet, dass derjenige, dem etwas Schlechtes widerfahren ist, anschließend auch noch von anderen ausgelacht wird. Doppelte Bestrafung also.
So ähnlich ging es dem Volk. Juda und Jerusalem werden zerstört werden (Hes 21,27), um anschließend von den anderen Völkern auch noch verhöhnt und verspottet zu werden.
In der Nähe wie in der Ferne sollen sie über dich spotten; befleckt ist dein Name und groß die Verwirrung.
Die Bibel. (LU84)
Hohn und Spott, etwas Furchtbares. Gerade Gottes eigene Leute, sein Volk, die Christen, werden immer wieder verhöhnt und verspottet. Sein eigener Sohn, Jesus, auch (Mt 27,41). Warum ist das so und wie soll ich damit umgehen?
Der Spott, den das Volk hier ertragen muss, ist Folge der Strafe Gottes auf ihren eigenen Ungehorsam. Das sehen wir häufig im Alten Testament (5 Mose 28,37). Es ist hausgemacht. Anders ist es, wenn sich ungläubige Menschen und Nationen über das Volk lustig machen (Neh 3,36). Andere Gläubige des Alten Testaments waren wegen ihres Aufsehens zu Gott, Spott und Hohn ausgesetzt (Ps 119,51; Heb 11,36). Auch Christen im Neuen Testament mussten einiges ertragen (Apg 2,13; 17,32). Archäologen haben unter anderem ein eingeritztes Spottgemälde in Rom entdeckt, das einen Gläubigen zeigt, der den Gekreuzigten anbetet. Allerdings ist der gekreuzigte Jesus als Eselskopf dargestellt. Darunter steht Alexamenos – betet Gott an.
Dass wir auch solcher Verspottung ausgesetzt sind, macht 2 Petr 3,3-4 deutlich: Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben … und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Aber eines wird auch klar: Wir bekommen Hohn und Spott wegen unseres Glaubens an Jesus! Jesus wird eigentlich verspottet. Es richtet sich in erster Linie gegen ihn, sein Wort und Werk, seine Verheißungen (Apg 4,27).
Wie gehe ich als Gläubiger mit Spott und Hohn um? Ist es hausgemacht, tue ich Buße und bereue meinen Ungehorsam. Ist es wegen meines Glaubens an Jesus, dann halte ich in dieser schwierigen Situation an ihm und seinen Verheißungen fest (2 Petr 3,9.13) und lebe ein Leben in heiligem Wandel und frommen Wesen (2 Petr 3,11). Schau immer auf Jesus, anstatt auf die Spötter!