Egal, wie man zur Todesstrafe stehen mag, es gab sie im Volk Israel. Gott selbst bestimmte, was ein todeswürdiges Vergehen war. Er ist ein heiliger Gott und wenn das Volk Israel ihn repräsentieren sollte, dann würde das nur sichtbar werden, indem das Volk auch heilig lebte (3 Mose 20,7). Wenn das nicht so war, hatte das schwerwiegende Konsequenzen bis hin zum Tod. Viele Sünden im Bereich der Sexualität und des Götzendienstes wurden mit dem Tod bestraft, aber auch Taten, von denen wir nicht unbedingt denken würden, dass sie todeswürdig sind.

Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Seine Blutschuld komme über ihn, weil er seinem Vater oder seiner Mutter geflucht hat.

Die Bibel. (LU84)

Auch wenn ein Priester zum Beispiel während seines Dienstes an der Stiftshütte Alkohol trank (10,9), wenn jemand am dritten Tag noch vom Dankopfer aß (19,7-8) oder jemand am Versöhnungstag nicht fastete oder an diesem Tag arbeitete (23,29-30), mussten sie sterben. Ebenso waren ein ungehorsamer Sohn (5 Mose 21,18-21) oder Sex vor der Ehe (22,20-21) Vergehen, auf die die Todesstrafe stand. In den fünf Büchern Mose fand ich 45 todeswürdige Vergehen, welche Gott festlegte. Wahrscheinlich gab es noch mehr.

Es fällt uns schwer, darin einen Gott der Liebe zu erkennen. Alles klingt so hart, so erbarmungslos und grausam. Deshalb hilft es, das ganze Buch zu sehen, die Hauptaussage, das große Thema darin zu erkennen. Gott formuliert es so: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott (19,2). Das muss man sich immer vor Augen halten. Das Verhalten des einzelnen ehrt Gott nicht, wenn wir seine Gebote brechen. 

So ehrt Gott zum Beispiel das Verfluchen der Eltern nicht. Es entspricht nicht Gottes Charakter, wenn jemand so handelt. Gott sagt klar: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren (2 Mose 20,12). Es ist nicht nur ein Missachten der Eltern, was ja schon schlimm genug ist, sondern es ist in erster Linie gegen Gott selbst gerichtet. 

Gott ist heilig und entsprechend soll ich leben. Aber ich selber kann das nicht. Es ist so ermutigend zu wissen, dass Jesus in mir lebt, und das in mir leben will, was ich selbst nicht ausleben kann (Mt 5,17).