Levitkius handelt von Heiligkeit. Gott ist heilig und wir sollen heilig leben. Jeder soll sehen, dass wir anders sind, anders leben, dass Gott in uns lebt. Es ist nicht verwunderlich, dass das Neue Testament die Gläubigen das heilige Volk nennt (1 Petr 2,9). Gott ist da sehr klar: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig (Lev 19,2).

Was passiert, wenn wir denken, dass Gott das nicht so eng sieht und wir unsere Gottesbeziehung so leben können, wie wir es wollen, zeigt ein sehr trauriges Ereignis in Levitikus, einer der wenigen Texte in diesem Buch, wo eine tatsächliche Handlung beschrieben und nicht Gottes Reden mit Mose wiedergegeben wird.

Gerade wurden Aaron und seine Söhne für den Priesterdienst geweiht und haben genaue Instruktionen erhalten, wie sie nach Gottes Vorstellung und seiner Anweisung handeln sollen. Sie taten alles so, wie Gott es angeordnet hatte. Guter Start, aber dann brachten zwei der Söhne, Nadab und Abihu, ein Opfer dar, wie Gott es ihnen nicht geboten hatte (Lev 10,1). Die Reaktion Gottes ist erschreckend.

Da fuhr ein Feuer aus von dem HERRN und verzehrte sie, dass sie starben vor dem Herrn.

Die Bibel. (LU84)

Etwas Neues hatte begonnen. Es war dem Volk erstmals möglich, durch Opfer in die Gegenwart Gottes zu kommen und Vergebung ihrer Sünden zu erlangen. Ein großartiges Vorrecht. Umso harscher erscheint uns Gottes Reaktion auf das Darbringen des fremden Feuers von Nadab und Abihu (Lev 10,1). Sie fielen tot um. Gott hatte sie gerichtet, ohne Vorwarnung, ohne zweite Chance. Das verdeutlicht sehr anschaulich, was Gott unter Heiligkeit versteht. Unheilig zu leben, so zu leben, wie ich es will, ist kein Kavaliersdelikt, sondern in Gottes Augen ein todeswürdiges Vergehen. Nadab und Abihu wussten es besser. Gott hatte ihnen genaue Instruktionen erteilt, aber sie machten ihr eigenes Ding.

Gott meint es ernst. Entweder wir leben heilig, so wie er es will, abgesondert für ihn, anders als die Menschen um uns herum, oder wir lassen es mit dem Christsein ganz bleiben. Es geht nicht um Fehlerlosigkeit (wir leben als Christen aus der Vergebung), aber um einen bewussten Lebensstil. Ich möchte so leben, wie Gott das von mir will. Keine Kompromisse. Keine Alleingänge. Leben in totaler Abhängigkeit von ihm.